Wenn der Gewinn steigt, steigt fast immer auch der Steuerabfluss. Wer erst plant, wenn der Bescheid kommt, verliert Liquidität und Handlungsspielraum. Besser ist ein klares Jahreskonzept, das Steuerquote, Liquidität und Struktur zusammen denkt.
Diese Checkliste richtet sich an Geschäftsführer und Gesellschafter-Geschäftsführer in Unternehmen ab etwa 10 Mio. Euro Jahresumsatz und ab rund 800.000 Euro Jahresgewinn.
Lesen Sie in rund 15 Minuten, wie Sie Ihr Geschäftsjahr 2026 steuerlich planen können, was Sie dabei selbst tun können und, wann Sie einen Experten für Steuergestaltung zu Rate ziehen sollten.
Diesen Experten benötigen Sie dann, wenn die nächsten Schritte zu mehr rechtlicher und finanzieller Sicherheit mit großem Aufwand und sehr tiefem Wissen im Steuer- und Zivilrecht wirklich genau geplant und fehlerfrei gesetzt werden müssen.
Themenblock 1: Liquidität und Steuerzahlungen planbar machen
Was ist 2026 die wichtigste Stellschraube
Für 2026 ist die wichtigste Stellschraube nicht die Steuerquote, sondern Ihre Liquidität. Denn Steuern sind zuerst eine Zahlungsfrage. Wer den Geldabfluss nicht plant, gerät schnell in einen Modus, in dem Entscheidungen nur noch aus dem Kontostand heraus getroffen werden.
Das Ziel ist ein verlässliches System, das Sie jeden Monat aktualisieren. Sie kennen Ihren voraussichtlichen Jahresgewinn, leiten daraus die zu erwartenden Vorauszahlungen und Nachzahlungen ab und sichern die Fälligkeitstermine frühzeitig ab. So wird aus Steuern ein planbarer Posten und kein Überraschungsmoment.
Und noch ein Punkt ist zentral: Steuergestaltung ist nie Selbstzweck. Sinn und Zweck müssen immer Ihr Unternehmen sein. Struktur und Maßnahmen müssen zu Ihrer Realität passen. Genau deshalb beginnt gute Steuerplanung bei der Liquidität. Sie schafft die Ruhe, um die richtigen Entscheidungen sauber und rechtssicher umzusetzen.
Drei Warnsignale, dass Sie zu spät planen
• Sie kennen Ihren voraussichtlichen Jahresgewinn nicht belastbar.
• Steuerrückstellungen sind ein Bauchgefühl, keine Rechnung.
• Sie sprechen über Vorauszahlungen erst, wenn es eng wird.
Welche Zahlungen am häufigsten Liquiditätsstress erzeugen
Stress entsteht oft durch mehrere Fälligkeiten im selben Zeitraum. Typische Treiber sind Ertragsteuer- und Gewerbesteuer-Vorauszahlungen sowie Umsatzsteuer und Lohnsteuer, die laufend Liquidität binden.
Welche Kennzahlen und Unterlagen monatlich vorliegen sollten
Bauen Sie ein “Steuer Cockpit”, das jeden Monat aktualisiert wird.
• BWA oder Monatsreporting plus kurze Plausibilisierung
• Gewinn vor Steuern und Hochrechnung bis Jahresende
• rollierende Liquiditätsplanung, idealerweise 13 Wochen
• offene Posten, Forderungen, Verbindlichkeiten
• Umsatzsteuer und Lohnsteuer als eigene Zeile
• geplante Entnahmen, Ausschüttungen, größere Investitionen
Praxis Tipp: Ein fester Monatstermin mit Ihrer Steuerberatung oder Buchhaltung spart am Jahresende die meisten Diskussionen.
Themenblock 2: Investitionen und Timing 2026 richtig steuern
Welche Investitionen besonders timing-kritisch sind
Timing-kritisch sind Investitionen, bei denen das Jahr der Anschaffung, Herstellung oder Inbetriebnahme den steuerlichen Effekt bestimmt. Das betrifft besonders:
• Maschinen und Anlagen
• IT, Software, Digitalisierung
• Immobilienmaßnahmen und Modernisierung
• Erwerb oder Verkauf von Beteiligungen
Wenn es Sonderregelungen gibt, zählt meist der Zeitpunkt der Umsetzung. Planen Sie das mit Ihrer Steuerberatung und Fachabteilung gemeinsam.
Welche Dokumentation bei Investitionen am häufigsten fehlt
In Prüfungen wird es teuer, wenn die Unterlagen lückenhaft sind. Häufig fehlen:
• saubere betriebliche Zuordnung
• vollständige Verträge und Rechnungen
• Nachweis der Inbetriebnahme oder Abnahme
• Projektunterlagen bei Software und Eigenleistungen
• klare Trennung bei gemischter Nutzung
Zusatzpunkt: Prüfen Sie Ihre Prozesse für elektronische Rechnungen, Eingang, Prüfung, Archivierung. Schwache Prozesse erzeugen schwache Nachweise.
Themenblock 3: Struktur optimieren
Wann die aktuelle Rechtsform nicht mehr passt
Die Rechtsform ist kein Etikett. Sie ist ein Werkzeug. Und wie jedes Werkzeug muss sie zur Phase Ihres Unternehmens passen. Solange Wachstum, Risiko und private Ziele sauber abgebildet werden, ist alles gut. Kritisch wird es, wenn die Struktur Sie ausbremst oder unnötige Risiken bündelt.
Ein Wechsel wird vor allem dann relevant, wenn diese Punkte nicht nur einmalig auftreten, sondern dauerhaft:
Hoher Gewinn und Vermögensaufbau
Wenn im operativen Unternehmen regelmäßig hohe Überschüsse entstehen und Sie Vermögen aufbauen möchten, stellt sich eine zentrale Frage: Soll dieses Vermögen im selben Risiko wie das Tagesgeschäft hängen?
Wenn operative Haftungsrisiken, Personalthemen, Gewährleistung oder Projektgeschäft auf der einen Seite stehen und auf der anderen Seite Rücklagen, Kapitalanlagen oder Immobilien wachsen, braucht es oft eine klarere Trennung. Ziel ist nicht mehr Komplexität, sondern mehr Schutz und mehr Steuerbarkeit.
Mehrere Gesellschaften, Beteiligungen oder Immobilien ohne klare Ordnung
Sobald mehrere Einheiten entstehen, wird Transparenz zur Pflicht. Ohne klare Rollen der Gesellschaften, saubere Verträge und definierte Zahlungsströme passiert schnell Folgendes: Gewinne und Verluste lassen sich nicht sauber steuern, Darlehen oder Verrechnungen werden improvisiert und wichtige Entscheidungen hängen an unklaren Zuständigkeiten.
Spätestens wenn Beteiligungen oder Immobilien ins Spiel kommen, muss die Struktur stabil und nachvollziehbar sein. Sonst wird sie später in Prüfungen und bei Transaktionen teuer.
Nachfolge, Verkauf oder Einstieg weiterer Personen
Wenn ein Teilverkauf, ein kompletter Exit, eine Nachfolge innerhalb der Familie oder der Einstieg von Mitgesellschaftern realistisch wird, sollte die Struktur vorher stehen. Sonst verhandeln Sie irgendwann nicht mehr aus Stärke, sondern unter Zeitdruck.
Typisch sind offene Fragen: Wer hält welche Anteile? Welche Vermögenswerte gehören wohin? Wie werden Gewinne ausgeschüttet? Wer trägt welche Risiken? Eine passende Rechtsform und Struktur schaffen hier Planbarkeit, reduzieren Konfliktpotenzial und halten Optionen offen.
Merksatz: Die Struktur passt nicht mehr, wenn sie Ihre Ziele nicht mehr trägt. Gute Gestaltung bedeutet dann nicht maximal Steuern sparen, sondern eine Ordnung schaffen, die rechtssicher ist und zu Ihrem Unternehmen und Ihrem Leben passt.
Zwei Struktur Optionen, die 2026 oft relevant sind
- Holding Strukturen zur Trennung von operativem Risiko und Vermögensaufbau
Gruppenlösungen wie die Organschaft zur Ergebnisbündelung, wenn die Formalien sicher beherrscht werden - Wichtig: Mehr Struktur ist nicht automatisch besser. Manche Modelle sind formal sehr anspruchsvoll.
Typische Fehler bei Umstrukturierungen und wie Sie sie vermeiden
- Reihenfolge und Zeitplan schriftlich festlegen
- Verträge und Beschlüsse vorab klar formulieren
- Sperrfristen und grunderwerbsteuerliche Effekte früh prüfen
- Umsetzungsschritte dokumentieren, nicht nachträglich rekonstruieren
Planen Sie eine mögliche Umstrukturierung nicht aufgrund von (gefährlichem) Halbwissen oder weil Sie irgendwo gehört haben, dass eine Holding oder ein anderes Konstrukt immer eine gute Lösung ist.
Planen Sie eine Umstrukturierung mit einer Experten-Kanzlei, die es gewohnt ist, Unternehmen Ihrer Größe, Ihrer Umsätze und mit Ihren Gewinnen zu betreuen. Die Standard-Kanzlei ist das bei Firmen ab 10 Millionen Euro Umsatz und mehreren Hunderttausend Euro Gewinn nicht mehr. Dort steht die Betreuung kleinerer Betriebe an der Tagesordnung.
Sie benötigen nun eine Kanzlei wie uns, die Thomas Breit Steuerberatung, die sich ausschließlich auf solche Firmengrößen spezialisiert hat und projektbezogen an Ihrer Umstrukturierung arbeitet. Wer hier am falschen Ende den Aufwand scheut, zahlt dies oft mit Millionenbeträgen in sogenannten “Steuerbomben”.
Sofort starten: Ihre 7 Tage Agenda
Der Anfang ist oft am schwersten. Daher habe ich Ihnen hier einen einfachen 7-Tage-Plan für die ersten Schritte zusammengeschrieben. Legen Sie gleich Anfang des Jahres – oder besser noch heute – damit los, um die perfekte Steuerplanung 2026 in die Tat umzusetzen:
- Tag 1: Steuerkalender und Fälligkeiten sammeln. Zuständigkeiten festlegen.
- Tag 2: Liquiditätsplanung aufsetzen oder aktualisieren. Steuerzahlungen als eigene Position führen.
- Tag 3: Gewinnhochrechnung erstellen. Szenario konservativ, realistisch, optimistisch.
- Tag 4: Investitionsliste priorisieren. Für jede Maßnahme Datum, Budget, Verantwortliche notieren.
- Tag 5: Struktur-Check machen. Welche Risiken hängen am operativen Unternehmen? Welche Werte sollen geschützt werden?
- Tag 6: Vergütungs- und Entnahmelogik prüfen. Alles schriftlich, vorab und konsistent regeln.
- Tag 7: Termin mit Experten für Steuergestaltung vereinbaren: Ziele, Optionen, To dos beschließen.
Wenn Sie nur einen Gedanken mitnehmen: “Steuern, nicht nachsteuern.” Planung wirkt über Monate, nicht über Tage.
Wenn Sie Unterstützung bei der Steuergestaltung im Jahr 2026 möchten, fordern Sie unseren Info- und Fragebogen an.
Sie können unsere Kanzlei jederzeit per Telefon (+49 40 44 33 11), per E-Mail (anfrage@steuerberatung-breit.de) oder über das Kontaktformular (hier klicken!) kontaktieren.
Herzlichst,
Thomas Breit

