Teilwert

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Der Teilwert ist ein Begriff aus dem Steuerrecht und beschreibt den aktuellen Wert eines Wirtschaftsguts in einem Unternehmen. Er entspricht dem Betrag, den ein Käufer unter normalen Marktbedingungen für das Wirtschaftsgut zahlen würde. Im Steuerrecht ist er besonders bei Abschreibungen wichtig, da er den Wertverlust eines Gegenstands oder einer Anlage darstellt.

Teilwert und Abschreibungen

Unternehmen verwenden den Teilwert, um den aktuellen Wert von Anlagegütern – etwa Maschinen, Fahrzeuge oder Büroausstattung – realistisch darzustellen. Dieser Wert kann vom ursprünglichen Anschaffungspreis abweichen, wenn sich der Marktwert des Gegenstandes verändert hat. In der Bilanzierung wird der Teilwert genutzt, um den Wertverlust eines Wirtschaftsguts, also seine Abnutzung oder Alterung, durch Abschreibungen abzubilden. Das sorgt dafür, dass die Werte in der Bilanz den tatsächlichen Marktbedingungen entsprechen.

Wann ist der Teilwert relevant?

Er wird dann wichtig, wenn der tatsächliche Marktwert eines Wirtschaftsguts dauerhaft unter dem ursprünglich bilanzierten Anschaffungswert liegt. Diese Wertminderung kann aus verschiedenen Gründen entstehen:

  • Abnutzung durch Nutzung: Regelmäßiger Gebrauch des Wirtschaftsguts führt zu Verschleiß.
  • Marktveränderungen: Der Marktwert sinkt aufgrund sinkender Nachfrage oder neuen technischen Entwicklungen.
  • Technischer Fortschritt: Neuere Technologien oder Modelle sind leistungsfähiger und mindern den Wert des vorhandenen Guts.

In solchen Fällen kann das Wirtschaftsgut auf den Teilwert abgeschrieben werden, sodass die Bilanz realistisch bleibt und keine überhöhten Werte darstellt.

So funktioniert die Berechnung

Der Teilwert lässt sich nicht direkt aus den Anschaffungskosten ableiten. Stattdessen basiert er auf einer Schätzung des derzeitigen Marktwerts oder des Wertes, den ein Käufer für das Wirtschaftsgut bereit wäre zu zahlen. Faktoren, die bei der Schätzung eine Rolle spielen, sind:

  • Alterungsprozess: Wie alt ist das Wirtschaftsgut, und wie wirkt sich das auf seinen Wert aus?
  • Abnutzung: Wie intensiv wurde das Wirtschaftsgut genutzt, und wie sehr beeinflusst das seinen Wert?
  • Marktnachfrage: Gibt es aktuell eine Nachfrage für das Wirtschaftsgut, und zu welchem Preis?

Beispiel für die Nutzung des Teilwerts

Ein Unternehmen besitzt eine Maschine, die vor fünf Jahren für 100.000 Euro angeschafft wurde. Durch regelmäßige Nutzung und technische Weiterentwicklungen hat die Maschine heute nur noch einen Marktwert von 50.000 Euro. Der Teilwert der Maschine beträgt also 50.000 Euro. Um den realistischen Wert in der Bilanz darzustellen, kann das Unternehmen die Maschine auf diesen Teilwert abschreiben.

Teilwert für die Bilanz und steuerliche Optimierung nutzen

Der Teilwert ist ein wertvolles Instrument, um den aktuellen, realistischen Wert eines Wirtschaftsguts abzubilden und damit die Bilanz und Abschreibungen an die tatsächliche Wertentwicklung anzupassen. Unternehmer profitieren davon, weil die Abschreibung auf den Teilwert eine genauere Darstellung des Vermögens ermöglicht und unnötige Steuerlasten vermeiden kann. Ein erfahrener Steuerberater unterstützt Sie bei der Berechnung und der korrekten Abbildung in der Bilanz.

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