Die Geschichte der Steuer - Antike

Die Geschichte der Steuer

Die Steuer ist keine “Erfindung” der Neuzeit. Nein. Deren Geschichte reicht über 5.000 Jahre zurück. Im folgenden Blogbeitrag wollen wir Ihnen deshalb einen kurzen Einblick in die Historie der Steuer geben. In unserer mehrteiligen Serie “Die Geschichte der Steuer” geleiten wir Sie von den Anfängen bis zur Neu-Zeit.

Die Anfänge der Steuer

Erstmalige Belege über ein professionalisiertes Steuersystem gibt es im frühen Altertum. So ist etwa zweifelsfrei nachgewiesen, dass schon 3.000 v. Chr. in Ägypten staatlich angestellte Schreiber eine Erntesteuer und Nilzoll einhoben. Der Nilzoll berechnete sich beispielsweise am Wasserstand bzw. am Ausmaß der Überschwemmungen des Nils. Klingt erstmal eigenartig. Aber umso großflächiger die Überschwemmungen waren, desto mehr fruchtbarer Schlamm ergoss ich auf die Felder der Bauern. Das Resultat waren dann zumeist bessere Ernten.

Auch bei den mesopotamischen Hochkulten ist die Erhebung von Steuern wissenschaftlich belegt. Hier wurden unter anderem für die Viehhaltung und den Fischfang staatliche Abgaben eingehoben.

Das persische Reich hat etwas später dann auf das Eintreiben von Steuern bei den eigenen Bürgern verzichtet. Ganz einfach deswegen, weil die dortigen Staatskassen durch dauernde und zumeist siegreiche Kriege gut gefüllt waren. Es bestand einfach keine Notwendigkeit von der eigenen Bevölkerung Abgaben einzufordern, denn der Finanzbedarf wurde durch ausreichend Tribut-Zahlungen von besiegten Völkern gedeckt.

Das Steuersystem in Athen und Rom

Der Stadtstaat Athen hingegen finanzierte sich vorrangig durch Zölle, sowie durch die Besteuerung von Nicht-Athenern. Die attischen Bürger wurden dafür zu unentgeltlichen Arbeits- und Dienstleistungen für den Staat verpflichtet.

Auch in Rom herrsche lange ein ähnliches System. Römische Bürger zeichneten sich für den Großteil der Staatsaufgaben verantwortlich und mussten keine Abgaben leisten. Nur in außergewöhnlichen Situationen (beispielsweise im Kriegsfall) wurde ein Obolus auf Basis des eigenen Vermögens eingefordert. Mit der Expansion des Reiches und der damit einhergehenden Eroberung weiter Teile Europas und des Mittelmeer-Raumes änderte sich dies stetig. Rom baute ein professionelles System zur Eintreibung von Tributen und Steuern auf. Nachdem zwischenzeitlich auf dezentrale und nichtstaatliche Steuerpächtern zurückgegriffen wurde, stellte man später wieder auf staatliche Beamte um, die verantwortlich dafür waren Abgaben einzufordern und zu verwalten.

Weniger angetan von den römischen Steuer-Eintreibern waren damals allerdings die Germanen. So soll nicht zuletzt die berühmte Schlacht im Teutoburger Wald, bei der etliche römische Legionen komplett aufgerieben wurden, darauf fussen, dass die dortigen germanischen Stämme nicht mit der Zahlung von Abgaben an das römische Reich einverstanden waren. Denn die Germanen kannten nur die freiwillige Ehrenabgabe an ihre Fürsten.

Den nächsten Teil unserer Geschichtsstunde liefern wir Ihnen alsbald. Ein paar eigenartige Steuern, die sich Staatsoberhäupter im Laufe der Geschichte einfallen haben lassen, finden Sie übrigens hier: Fünf kuriose Steuern aus der Geschichte

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