Geschichte der Steuer - Adam Smith

Die Geschichte der Steuer – Teil 3

In unseren ersten beiden Teilen der Serie über die Geschichte der Steuer und Geschichte der Steuer – Teil 2 haben wir Ihnen die Anfänge der Steuer von den frühen Hochkulturen bis ins späte Mittelalter dargestellt. Nun möchten wir mit der Neuzeit und den Grundlagen des heutigen Steuersystems fortfahren.

Die Neuzeit – Der Weg zur Steuergerechtigkeit

Wurden im Mittelalter noch diverse Steuern und Zölle ohne irgendein erkennbares System erhoben, so änderte sich dies in der Neuzeit langsam. Nicht zuletzt aufgrund der ungerechten Mehrfachbesteuerung wurden die Rufe nach einem ausgeglicheneren Steuersystem in der Bevölkerung lauter. Denn manche Bürger wurden gar drei- oder vierfach zur Kassa gebeten. Jeder (Krone, Kirche, Fürsten, Städte und Märkte) wollte sich seinen Anteil holen.

Im 18. Jahrhundert wurden dann die ersten erkennbaren Schritte in die Richtung einer gerechteren Steuerregelung gemacht. Im Zuge der französischen Revolution wurde etwa die Gleichmäßigkeit der Besteuerung als Menschenrecht festgesetzt.

Die Grundsätze der Besteuerung

Der Schotte Adam Smith (1723 – 1790) gilt als Gründer der National-Ökonomie. Er legte 1776 mit seinen Grundsätzen zur Besteuerung die Basis für die heutigen Steuersysteme.

  • Grundsatz 1: Die Gleichmäßigkeit der Besteuerung – Die Bürger sollten steuerliche Abgaben im Verhältnis zu ihren Fähigkeiten und ihrem Einkommen leisten.
  • Grundsatz 2: Die Bestimmtheit der Steuergesetze – Zahlungsart, -termin und -betrag sollen eindeutig und klar ersichtlich sein.
  • Grundsatz 3: Die Bequemlichkeit der Besteuerung – Die Steuer soll tunlichst einfach und bequem für die Bürger zu entrichten sein.
  • Grundsatz 4: Die Wohlfeilheit der Steuererhebung – Die Kosten für die Steuererhebung selbst sollen so gering als möglich sein.

Diese 4 Grundsätze gelten auch heute heute in etwas abgewandelter Form in unserem Steuersystem: Gerechtigkeit, Ergiebigkeit, Unmerklichkeit und Praktikabilität.

Das preußische Einkommensteuergesetz von 1891

Neben Adam Smith verdanken wir auch den Preußen den Schritt in die Richtung der steuerlichen Gerechtigkeit. Denn dort wurde am 24. Juni 1891 ein fortschrittliches und bahnbrechendes Einkommenssteuergesetz auf den Weg gebracht, bei welchem die Bürger fortan gemessen an ihrem Einkommen steuerliche Abgaben leisten mussten.

Verantwortlich hierfür zeichnete sich der dortige Finanzminister Johannes von Miquel (1828 – 1901). Er schuf ein revolutionäres Steuersystem, das heute maßgebliche Elemente wie die Einkommensteuer, die Vermögenssteuer und die Gewerbesteuer enthielt. Ein wahrer Meilenstein auf dem langen Weg zur Steuergerechtigkeit.

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Herzlichst,
Ihr Thomas Breit

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